JESUS VON NAZARETH


Der große Albert Schweitzer mahnte die Menschheit 1954 bei  der Entgegennahme des 
ihm zugedachten Friedensnobelpreises:
Wagen wir die Dinge zu sehen, wie sie sind. Es hat sich ereignet, daß der Mensch ein Übermensch geworden ist...  Er bringt die übermenschliche Vernünftig­keit, die
 'dem Besitz übermenschlicher Macht entsprechen sollte, nicht auf... Damit wird nun vollends offenbar, was man sich vorher nicht recht eingestehen wollte, daß der Übermensch mit dem Zunehmen seiner Macht zugleich immer mehr zum armseligen Menschen wird... Was uns aber eigentlich zu Bewußtsein kommen sollte und schon lange vorher hätte kommen sollen, ist dies, daß wir als Übermenschen Unmenschen geworden sind.







Jesus wurde im fünfzehnten Jahr der Regierung des Kaisers Tiberius geboren. Pontius Pilatus war Statthalter von Judäa und Herodes herrschte von Roms Gnaden über Galiläa. Hohepriester waren Annas und Kaiphas“. So berichtet es der antike Autor und Arzt Lukas aus dieser Zeit. Jeus war Holzhandwerker und hat auf Straßen und Plätzen eine naturnahe, philosophisch und religiös neutrale Ethik gelehrt. Im Jahr 30 wird Jesus auf Betreiben des Tempels von Jerusalem und der jüdischen Traditionsgelehrten wegen Majestätsverbrechens und Gotteslästerung denunziert, angeklagt, mehrach gefoltert und gekreuzigt. Der römische Präfekt ließ den Hichtungstitel „Jesus nazarenus rex Judarum“ am Kreuz befestigen. Damit ist die biologische und geschichtliche Existenz des Delinquenten als Jesus von Nazareth amtlich dokumentiert.

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Jesus von Nazareth hat die Menschen davor gewarnt, sich mit den Macht habenden gemein zu machen. Er sagte: Die Waffe tötet jenen der sie zieht.

Doch der große Theologe, "Heilige" und "Kirchenvater" Augustinus (354_430) 
widerspricht Jesus. Er beruft sich auf seinen Gott und redet von „Gerechtem Krieg".  Er umdüstert die mit dem Verbrechen von Golgotha angeblich erlöste Menschheit beängstigend und an den Folgen gerechter Kriege verzeifelnd nachhaltig.





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Aus der Lehre Jesu


Der Gott in Jesu Lehre ist frei von nationalen und kulturellen Begrenzungen, frei von beengenden Gehorsamszwängen und frei von einer Theologie des Hasses und der Rache, ein Gott, dessen Liebe und Fürsorge sich nach dem Bild eines archaisch-idealen Vaters nie erschöpft, sofern sich ihm der Mensch in unbefangenem Vertrauen zuwendet.


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Prozess gegen Jesus

Die Welt, in der Jesus lebte, war alles andere als ein frommer Gotteswinkel, in dem man freudig entzückt dem Gesetz lebte, in Bibelversen dachte und nichts anderes als den Bund Gottes im Kopfe hatte. Eine reale politische Sicht zeugte in dieser Welt nicht nur von Klugheit, sondern war schlicht überlebensnotwendig.

Denn es herrschten Ausbeutung, Armut, Korruption, intellektuel­ler Fanatis­mus und soziales Kastendenken. Ununterbrochen feg­ten blutige Aufstände durch die jüdischen Lebensräume und führ­ten in nicht endende Zerfallspro­zesse.

Das Volk litt unter religiöser Orientierungslosigkeit. Eine wahre In­flation bunt schillernder, messianischer Erwartungen überla­gerte die alten prophetischen Kündungen. Im Gemenge mit der bedrückenden politischen Aktualität betäubte sie die natürlichen Kräfte für Realität und Zukunfsgestaltung.



DAS GRABTUCH IN TURIN

28. Mai vor 100 Jahren

Seine Augen sollten als erste sehen, was noch niemand auf der Welt vor ihm gesehen hatte - und was niemand zu sehen erwartet hatte.

Am 28. Mai 1898 wurde der Turiner Ratsherr und Rechtsanwalt Secondo Pia, ein geschätzter Amateurfoto­graf, eingeladen, das Turiner Grabtuch - zum ersten Mal in der Geschichte - zu fotografieren. Und weder er noch sonst jemand dachte daran, daß sich damit eine schwindel­erregende Sensation vorbereitete.

Im stillen Dunkel der Kathedrale stand er vor dem Tuch, das in ganzer Länge ausgebreitet war, eingefügt in einen Rahmen und geschützt durch eine Glasplatte.

Es war vergilbt von den Jahrhunderten, durchzoge von Spuren alter Brandstellen, restauriert mit Flicken.

Zwischen all den Hinweisen auf schwere Beschädigungen hob sich vom elfenbeinfarbenen Tuch ein sepiafarbener Schatten ab, der ein Abdruck eines Gesichtes zu sein schien sowie zweier Arme, die Hände überkreuzt. An den Rändern schien die Farbe in ein Nichts zu verschwimmen.

Je mehr die Augen sich an die Situation anpaßten, um so dramatischer wurde der Anblick. Denn von dem Tuch begann sich allmählich die Gestalt eines ganzen Körpers abzuheben, etwa so, wie die Umrisse eines Ertrunkenen aus dem Wasser aufsteigen.

Fotografisch war das Bild, das sich zeigte, kaum fest­zuhalten. Aber Pia gab nicht auf. Dickköpfig, wie er war, korrigierte er sich mehrmals und machte dann an jenem lauen Abend des 28. Mai mit großen Fotoplatten von 50 mal 60 Zentimeter doch noch technisch korrekte Aufnah­men.

Das erste Negativbild, das sich langsam auf der in das Entwicklungsbad gelegten Platte entwickelte - und die er dann vor Aufregung fast fallen ließ - sollte sich wie ein Lauffeuer über die ganze Welt verbreiten.

Man sieht lange, vielleicht gewellte Haare; dann den Bart, fließend und kompakt, und die edle Form des Ant­litzes; die Augen sind geschlossen, die Lider schwer.

Die Partie über dem rechten Jochbein scheint ge­schwollen, auch die Nase; die Wange.