KAUSALITÄT - Das Gesetz von Ursache und Wirkung
Nach Buddhas Aussage sind weder ein Schöpfergott noch eine
äußere Ursache für das, was wir erleben und erleiden, verantwortlich. Der Buddhismus sieht
in den Erklärungen über Ursache und Wirkung die Grundlage zu persönlicher
Freiheit und universeller Verantwortung gegenüber allen Lebewesen.
Von Jesus kennt man das Wort: Wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, so
reiche ihm auch deine linke Wange hin.
Es ist eines seiner schwerwiegend falsch verstandenen
und sinnentstellt als Lehre Jesu verkündeten Worte,
dessen widersinnige Deutung in einem ähnlichen Wort zu
Tage tritt: Wenn dich dein rechtes Auge ärgert, so reiße es haraus und wirf es von dir.
War Jesus geisteskrank? War er
schwarmgeistig und in perversem Denken gefangen? Lebte und
dachte dieser hellsichtige Menschenfreund jenseits der
Realität? - Im
Gegenteil, anders als seine in endzeitlichen Erwartungen gefangenen Zuhöhrer verfügte
Jesus über rationale überragende Kenntnisse.
In modernen Kathegorien
ausgedrückt lassen seine Worte bedeutsames Wissen in
der Philosophie des Vedantismus, des Leokipp, des Demokrit,
des Aristoteles erkennen. So wendete Jesus das philosophisch interpretierte Kausalgesetz von Ursache und Wirkung seine Lehre
weitgehend bestimmend an.
Nach diesem Gesetz ruft ein Ereignis, das wir hier mit (A) stellvertretend für die
Ursache eines Geschehens bezeichnen, ein darauf zwingend folgendes
Ereignis hervor, das wir hier mit (B) stellvertretend für dessen Wirkung
bezeichnen. Den Zusammenhang und die Reihenfolge von (A) und (B) definiert das Kausalgesetz.
Danach bringt das Ereignis (A) notwendig das
Ereignis (B) hervor, wobei (A) stets zeitlich (B) vorausgeht. Der sachbedingten
Logik entsprechend tritt (B) nicht ein, ohne dass vorher (A) eingetreten ist.
Wendet man das Kausalgesetz auf die zitierten Spüche Jesu an, heißt das,
dass dem Schlag
der Person (A) auf die rechte Wange der Person (B) eine Reaktion
von (B) folgen muss. Denn eine Ursache (A) ist ohne
irgendeine
Wirkung (B) im Rahmen des Kausalgesetzes ebenso wenig denkbar wie
umgekehrt. Die kausale Reaktion kann z. B. in wechselweisen
Schlägen und Gegenschlägen von (B) zu (A) und umgekehrt
bestehen, also in eine "Schlägerei" ausarten, zu
einer gerichtlichen Verfogung führen, oder zu einer anderen Rektion in diesem Zusammenhang wie Jesus an anderer Stelle
mahnt.
Diese Mahnung ist jedoch
nicht der Weisheit
Jesu letzter
Schluss. Er lehrt, den kausalen Zusammenhang zu erkennen und dessen
möglicherwerweise üble Folgen von vornherein zu
verhindern. Er verknüpft wie oft in seinen Reden das
Verhängnis eines kausalen Prozesses mit dem
von Isaak Newton 1600 Jahre später beschriebenen
Ausgleichsgesetz.
Dieses sagt: verhält sich die Kraft (von A) zu einer zweiten
aus
der entgegengesetzten Richtung der gemeinsamen Geraden Kraft B
proportional, dann ist das Kräfteverhältis ausgewogen und es
findet keine Aktion statt. (3. Bewegungsaxiom – Isaak
Newton).
Andernfalls wird aufgrund sich ändernder physikalischer oder
mentaler Konditionen das Ausgleichgesetz als dritte Kraft mit dem
Ziel akttiviert, Ausgewogenheit des Kräfteverhältnisses
von A und B zu bewirken
Jesus lehrt also aggressivem Verhalten ausgleichend rational gelassen, versöhnlich, und friedenstiftend zu begegnen.
Die der Aggression innewohnende Energie wird Ziel und
Spitze genommen und die der Psyche innewohnenden
Kräfte werden ausgeglichen. Interessenausgleich und
Versöhnung stellen Frieden und Zufriedenheit her.
Jesus kommentiert dies mit den Worten: warum sucht ihr das "Himmelreich" hier oder dort.
Seht, es ist doch inwendig in euch.
Theo Trautner
am 28.10.2014
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