Der Mythos von der Büchse der PANDORA
Als nun
Prometheus gegen den Willen des Zeus, Vaters der Götter und
der Menschen das Feuer
gestohlen und es dem Menschen gebracht und ihm gelehrt hatte, es
anzuwenden,
wurde Zeus zornig. Das
Element Feuer nämlich setzte den Menschen in Stand, aus dem
Material der
Welt Waffen zu schmieden und Brand, Zerstörung und Tod in die
Welt
zu bringen.
Zeus aber verschloss alle drohenden Übel in ein
Gefäß und
ersann eine Strafe für Prometheus. Er gab dem Hephaistos
den Auftrag, ein
weibliches Gegenstück des Menschen aus Lehm zu machen, sie
sollte
Pandora heißen.
Listig schenkte der Gott der Pandora das Gefäß und
wies sie an, das Gefäß niemals zu
öffnen.
Als
nun Pandora
den Bruder des Prometheus geheiratet hatte öffnete sie
entgegen
dem Willen des Zeus neugierig das Gefäß. Und
sogleich entwichen daraus alle Übel, Arbeit, Krankheit, Tod,
und alle Übel bewirkenden Laster und Untugenden, die der
Mensch bis dahin nicht gekannt hatte. Von diesem
Zeitpunkt an eroberte das Schlechte die Welt.
Das Gefäß
enthielt aber auch Elpis, die Hoffnung.
Bevor sie entweichen konnte, verschloss Pandora das
Gefäß. Und so war dem Menschen zu allem Unglück auch der Trost der Hoffnung auf Erlösung versagt. Und
die Welt
wurde zum Ort des Elends. Da aber öffnete
Pandora das Gefäß noch einmal und entließ die Hoffnung in die Welt.
Zeus
wollte aber, dass der Mensch, wenn auch noch so sehr durch
das anderen Unheil
gequält, fortfahre,
sich immer von neuem
quälen zu lassen. Daher gewährte er dem Menschen die Hoffnung: die aber ist in Wahrheit
das Schlimmster allen Unheils, weil die Hoffnung die Qual der Menschen
verlängert.
Und so wurde der Mensch mit Elend und dem Schlimmsten, der
Tostlosigkeit bestraft. Nun fährt er fort und fort Waffen zu
schmieden
und Brand, Zerstörung und Tod in die Welt zu bringen, trostlos
hoffend auf
Erlösung. Denn auf ewig trügerische Hoffnung war
das schlimmste Unheil aller in der Büchse der Pandora
befindlich gewesenen Flüche.
Altgriechischer
Mythos von der Herkunft des Bösen
Interpretiert von Nitsche,
aufbereitet fürdie
Internetveröffentlicung von Alexander Paffrath Trautner
Es ist zu beklagen, dass
im geistesgeschichtlichen Schatten diverser
Weltreligionen weltweit die ethischen Errungenschaften,
Maßstäbe und Grundsätze alter Kulturen zu
Gunsten
der rigide wuchernden Macht des Geldes und der in ihren Diensten
stehenden menschenverachtenden Gewaltherrscher hre geistige Formkraft
verloren
haben.