Unsere Zivilisation
ist verdammt. Unvermeidlich, zumindest laut einer Studie der
US-amerikanischen Weltraumorganisation Nasa. Im Kern sagt sie, dass unser liebgewonnenes Level an ökonomischem und ökologischem Wohlstand ziemlich sicher nicht gehalten werden kann. Heißt: Die fetten Jahre sind vorbei. Und zwar schon sehr bald.
Die Forscher
entwickelten für die Studie ein Modell, das mit Variablen
über Klima und Ressourcen Rückschlüsse auf die
Stabilität unseres Wohlstandes zulässt - und somit eine Art
Prognose zulässt. Das eindeutige Ergebnis: In fast allen Szenarien
stand unserer Welt eine düstere Zukunft mit unlösbaren
Problemen bevor.
"So ziemliches
jedes Modell, das unsere Realität heute widerspiegelt, läuft
auf einen Kollaps hinaus", heißt es im Report. Der Prozess vom
Auf- und Abstieg von Zivilisationen ist ein Zyklus, der mathematisch
und historisch belegt werden kann, heißt es am Anfang des
Berichts.
"Der Fall des
Römischen Reiches, sowie der Han-, Maurya- und Gupta-Reiche, als
auch viele entwickelte mesopotamische Reiche sind alle Belege
dafür, dass fortschrittliche, komplexe und kreative Zivilisationen
zerbrechlich und unbeständig sind."
Federführender
Forscher der Studie ist der Mathematiker Safa Motesharri, dessen Arbeit
das Goddard Space Flight Center der Nasa finanzierte und die das
Fachmagazin Ecological Eco-nomics journal erstmals veröffentlicht.
Kernfrage seiner Forschung: Welche Faktoren bringen große
Zivilisationen zu Fall?
Dazu analysierte er
Faktoren wie Bevölkerungswachstum, Klimawandel und
Naturkatastrophen und den Zugang zu Wasser, Landwirtschaft und Energie.
Forscher Motesharri fand heraus, dass eben diese Faktoren besonders
dann großen Schaden anrichten können, wenn mehrere
gleichzeitig wirken. Unter diesem extrem vereinfachten Modell scheint
unsere Zivilisation - sagen wir - verdammt.
"Unsere
Zivilisation war auf einem nachhaltigen Weg. So sah es zumindest lange
Zeit aus. Aber selbst wenn wir den Prozess der
Ressourcen-Erschöpfung verlangsamen und von einer kleinen Elite
ausgehen, konsumiert diese Elite zu viel. Das führt zu ein
Hungersnot der großen Masse, durch die unsere Gesellschaft
kollabieren kann."
Die Elite hat ein
großes Interesse daran, das derzeitige Modell am Leben zu
erhalten - auch wenn es zum Scheitern verurteilt ist. Genau das wird
das Problem nur verschlimmern. Während einige zwar auf den
Untergang hinweisen und das System ändern wollen, um eben diesen
zu vermeiden, werden Eliten und deren Unterstützer auf die lange
Flugbahn des Systems hinweisen, um nichts zu ändern, heißt
es im Bericht.
Zittiert Theo Trautner
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